Die Topinambur sind da!
Attraktiv geht ja irgendwie anders, aber naja, wenn’s denn schmeckt 🙂 Das Handschälen von 2 kg dieser schrumpeligen Gesellen war zwar etwas mühsam, aber nerviger war, dass ich die fertige Suppe dann trotz ausgiebigen Pürierens zusätzlich noch durch ein Passiersieb streichen musste, da ich die kokosraspelige Konsistenz meines Werks nicht so lecker fand 😦
Aber ich kann schon mal verraten, zusammen mit dem Haselnusspesto, das ich ja gestern schon zubereitet habe, werde ich mir diese Mühe sicherlich öfter machen. So yummi!
Weiter ging’s mit den Vorbereitungen für den Butternusskürbis mit Ingwertomaten und Limettenjoghurt, bei dem dann meine Neuerwerbung Mascobado-Zucker (ich dachte beim Kauf: brauner Zucker in teuer) zum Einsatz kommt. Aus Zucker, Chili, Knoblauch und einem großen Stück frischem Ingwer entsteht die Marinade für die Eiertomaten, die, weil ich sie zu kaufen vergessen hatte, dann doch durch gewöhnliche Cherrytomaten ersetzt wurden, die ich aber statt rezeptgetreu im Backofen nur kurz in einer Pfanne angeschmort habe, bevor ich sie sich zu dem gegrillten Kürbis gesellten. Dazu Limonenjoghurt mit gemahlenem Kardamom. Noch ein Yummi!
Nächster Punkt auf der „to-do-Liste“, die irgendwie nicht kürzer wurde, obwohl ich schon 3 Gerichte gestrichen hatte: das buttrige Steckrübengratin.
Steckrüben und Wirsing, echtes regionales Superfood, das den Bauern nicht den Wasser abdreht. Steckrüben in Würfeln geschnitten in Butter, in viel, ach, ich red‘ mal Tacheles, in sehr viel Butter garen. Hallo Hüftgold! Den Wirsing in weiterer Butter kurz anschwitzen, salzen und pfeffern, Gemüsebrühe dazu gießen und bis auf ein paar Esslöffel verkochen und in einem Sieb abtropfen lassen. Wirsing in eine Auflaufform geben, die Steckrüben darauf verteilen, mit Sahne bedecken und den Käse (da ich den Caerphilly, einen walisischen Kuhmilchkäse, nicht bekommen habe, musste ich einen der angegebenen Ersatzkäsesorten, einen Wensleydale, gab es wiederum nur mit Cranberries)darüber bröseln und das ganze dann gratinieren.
Der Wensleydale Käse wird von Wikipedia wie folgt beschrieben:
Der Wensleydale ist ein englischer Hartkäse aus Kuhmilch in Form eines Zylinders mit natürlicher Rinde. Hergestellt wird dieser Käse in Hawes, einer Ortschaft im Wensleydale in den Yorkshire Dales.
Das Rezept für diesen Käse kann zurückverfolgt werden bis zu den Zisterziensern, die im 12. Jahrhundert nach England kamen.
Es gibt zwei Sorten Wensleydale: Weißen Wensleydale, in flachen gepressten Scheiben mit Honigaroma; und blauen Wensleydale, auch Yorkshire genannt, mit blauen Adern und „double cream“, der ein Verwandter des Blue Stilton ist. Guter Wensleydale hat eine krümelige, feuchte Struktur und ähnelt einem jungen Caerphilly. Das Aroma erinnert an Honig mit einer frischen Säure. Er reift in zwei bis vier Monaten und hat einen Fettgehalt von 45 %. Er kann als Tafelkäse benutzt werden und schmeckt gut zu „apple pie“.
An dieser Stelle schon mal vorweg: für meinen Geschmack das schwächste Rezept! Wirsing und Steckrüben haben, trotz Fett für ne Kompanie, für mich nicht genug Eigengeschmack. Auch der weiße Wensleydale, mit seinem süßlichen Honigaroma, setzt mir nicht genug Kontrapunkt.
Nun zu den Lammklössen mit warmen Joghurt und Mangold. Das Lammhackfleisch sah wirklich köstlich aus, gelobt sei mein arabischer Lebensmittelhändler, der jetzt definitiv einen festen Platz auf meiner Einkaufsroute bekommt. Das Fleisch wird mit gerösteten Pinienkernen, Zimt, gemahlenem frischem Koriander, getr. Minze und gemahlenem Piment vermengt. Dazu Salz und Pfeffer und Bällchen formen, die dann in einer hohen Pfanne in Olivenöl rundherum anbraten. In einer anderen Pfanne Zwiebel, rote Chili andünsten, Mangoldstreifen (vorher Stiele entfernen) dazu geben, zus. fallen lassen, Hühnerbrühe, Zitronensaft und griech. Joghurt unter dem etwas Speisestärke und ein Ei untergemengt wurde. Nur leicht sieden, der Joghurt mag es nicht zu heiß, er flockt sonst aus. Klösse dazu geben und nicht zu laut schmatzen.
Und noch ein Fleischgericht, nochmal Lamm. Ein Lammbraten mit Erdnüssen, Kokosmilch und Rote-Zwiebel-Salsa.
Während mein Braten noch auftaute, ich hatte im Spät-Spätsommer ein 1/4 Lamm beim Biometzger im Dorf gekauft, die Grillsaison war da irgendwie schon vorbei, weshalb jetzt noch Lamm ohne Ende in meinem Gefrierschrank ruht. Zum Braten wird eine Erdnusssauce aus gerösteten Erdnüssen, geröstetem Sesamsamen, rote Chili, Sardellenfilets, Koriandergrün und Kokosmilch bereiten. Dazu noch ein Rote-Zwiebel-Salsa bei dem zu der Zwiebel, Zucker, Apfelessig, Petersilie, wieder Sumach für die saure Note und geröstete Piquillo-Paprika (aus dem Glas ist ok, sagt der Chefkoch aus dem Nopi)
Da das ja eine Geburtstagsfeier wird, bedarf es auch eine Torte, einer zuckersüßen, echt kitschigen pinkfarbenen Marshmallow-Buttercreme-Torte und irgendwie auch etwas mit Schokolade also noch einen Schokoladenkäsekuchen. Ja, es wird eigentlich eine kleine Runde 😉
Das ich nur mit sich durchbiegenden Tischen glücklich bin, liegt an meinen Genen.