Nun ist mit der Amandine meine erste noch nicht so alte Kartoffelsorten aus der Erde! Sie stammt aus der Bretagne; ist dort 1995 zugelassen worden. Sie ist festkochend, eignet sich also besonders gut für Gratin, Pommes, Bratkartoffeln oder auch Kartoffelsalat.
Da passte es ganz wunderbar, dass ich mich vor ein paar Tagen nicht mehr zügeln konnte & mir unbedingt das neue Kochbuch Simple meines Lieblingskochgurus Ottolenghi kaufen musste. Obwohl die deutsche Ausgabe am 20. September erscheint, konnte ich einfach nicht mehr warten. Der Titel ist hier Programm, aber eigentlich stehen die einzelnen Buchstaben des Titels zur Kennzeichnung der Rezepte :
S = short in time, kennzeichnen die Rezepte im Buch, die innerhalb von 30 Minuten auf dem Tisch stehen können
I = 10 ingredients or less, also ein Rezept mit bis zu 10 Zutaten, was nach eigenen Aussagen seine größte Herausforderung war, aber Ottolenghi kam zur Erkenntnis: less can be more
M = make ahead, Rezepte, bei denen viel vorbereitet werden kann
P = pantry, steht für die Vorräte, dabei unterscheidet der Meister noch zwischen alltäglichen & Ottolenghi Vorräten, zu letzteren gehören allen voran die Gewürzaromen seiner Kindheit, wie Za’atar oder Sumach
L = lazy, steht für die faulen Köche, die im Garten arbeiten können, während der Sellerie für Stunden im Ofen gart
E = easier than you think, was nichts Anderes heißt als, dass die Rezepte einfacher sind als man denkt
Im Originalrezept oven chips with feta & oregano, aus dem Kapitel Cooked Veg , also gekochtes Gemüse, werden Maris Piper, eine Kartoffelsorte aus England (1963) verwendet. Sie haben fast weißes Fleisch & lassen sich gut lagern & stehen jetzt auf meiner Saatkartoffel-Einkaufsliste 🙂 . Es handelt sich dabei übrigens um eine spätreifende, mehlig kochende Sorte, was auch die Belgier bevorzugen. Die Pommes behalten damit einen weichen Kern
Und wenn wir schon dabei sind: Wichtig für einen feine Kruste ist die Stärke außen zu minimieren, das gelingt durchs Auswaschen, also die Pommes nach dem Schneiden, bei dem Stärke austritt, in Wasser zu legen bzw. abwaschen. Bei zu viel Stärke würden die Pommes auch außen weich bleiben & das wollen wohl selbst die Belgier nicht 😉 Echte Pommes Fanatiker blanchieren die Kartoffelstifte sogar noch kurz in 60 Grad C heißem Wasser, die Stärkerest an der Oberfläche verkleistern & es entsteht eine Deluxe-Kruste.
Meine Amandines harrten im Kühlschrank, schon geschält & geschnitten, eigentlich auf ihre Zubereitung für ein anderes Rezept, aber was ein echter Foodie ist, der is(s)t flexibel
Und noch etwas ist anders, im Rezept wird getrocknetem griechischem Oregano den Vorzug gegeben. Da ich nun seit diesem Sommer eine Kräuterspirale im Garten stehen habe, die ich alleine mit drei verschiedenen Basilikumarten, eine Genoveser, eine aus der Provence & eine aus Armenien, bestückt habe, weil ich es einfach spannend fand, war mir schon klar, dass es auch unterschiedliches Oreganopflanzen gibt, aber getrocknet hatte ich es noch nie gesehen. Was mich natürlich neugierig gemacht hat.
Also habe ich mal Mr. Google gefragt. Böser Fehler, denn dabei habe ich entdeckt, dass es auch kirgisischen Oregano gibt & sibirischen & … Ich bin so was von verführbar 😉 Zurück zum griechischen, der wird wirklich als besonders geschmacksintensiv beschrieben, was an seinen hohen Anteil ätherischen Öls liegt. Beim nächsten Mal kann ich mehr berichten, bestellt ist er.
Photo: http://www.greek-e-foodmarket.com/organic-oregano-80gr.html
Jetzt aber endgültig zum Rezept, das natürlich auch mit ganz normalem Oregano funktioniert. Ein letzter Hinweis, ein paar Tropfen Zitronensaft über das fertige Gericht, gibt ihm noch einen zusätzlichen Twist.
recipe for 4
- 2 kg Kartoffeln, ungeschält, in 2 cm gr. Pommes geschnitten
- 90 ml Sonnenblumenöl
- 1 EL Meersalz
- 6 Knoblauchzehen, geschält & gehackt
- 60 ml Olivenöl
- 150 g Feta, zerkrümmelt
- 2 TL (griechischen) Oregano
how to do
- Ofen auf 220 Grad C vorheizen
- de Kartoffeln für 7-8 Min. in kochendes Salzwasser geben
- abgießen & etwa 5 Min. trocknen lassen
- Kartoffeln in eine gr. Schüssel geben & mit 90 ml Sonnenblumenöl & 1 EL Meersalz mischen
- auf ein mit Backpapier ausgelegtes tiefes Backblech legen, sie sollten sich nicht berühren
- für 40-50 Min. backen
- 10 Min. vor Ende der Backzeit die Knoblauchzehen im Olivenöl goldgelb frittieren
- über die Pommes geben & für 5 Min. weiter backen
- heraus nehmen & die 150 g Feta zus. mit 2 TL Oregano über die Pommes geben
smell, taste & go for the show.